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"Erinnern statt vergessen" - Gedenkveranstaltung im Rathaus-Innenhof

  

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27.01. standen die Unterrichtsstunden der letzten Monate in den beiden Geschichtszusatzkursen der Q2 von Susanne Wenke und Sophie Reinhart unter dem Motto „Erinnern statt vergessen“.

Um für das Gedenken zu sensibilisieren, bereiteten die beiden Kurse in Kleingruppen Projekte vor, die in der Halle vor dem Lehrerzimmer ausgestellt wurden. Während sich beispielsweise einige SchülerInnen mit der sogenannten "Judenfrage" und dem Leben im KZ beschäftigten, ging es in anderen Projekten um heutiges Gedenken, wie z.B. um die zahlreichen Stolpersteine, für die auch das WHG eine Patenschaft übernommen hat.

Vorbereitend auf das Zeitzeugengespräch mit der Holocaust-Überlebenden Halina Birenbaum am 23.01. hatte sich eine Gruppe mit der Biographie Birenbaums auseinandergesetzt. Nachdem am 28.01. mit der ganzen Schule eine Schweigeminute ausgerichtet wurde, nahmen die Geschichtszusatzkurse an der Holocaust-Gedenkveranstaltung auf dem Platz des Westfälischen Friedens mit SchülerInnen mehrerer anderen Schulen teil. Eingeleitet wurde das Gedenken durch eindrückliche Worte des Oberbürgermeisters Markus Lewe, mit denen er deutlich machte, dass es wichtig sei, sich vor allem Einzelfälle von Opfern ins Gedächtnis zu rufen, da das alleinige Nennen von Zahlen zu einem Verdrängen der grausamen Ereignisse führe. Vorausschauend warnte Markus Lewe vor dem immer weiter voranschreitenden Verschwinden von Zeitzeugen, was Menschen den Raum gebe die Ereignisse zu relativieren.

Die Frage, ob so etwas, wie das Geschehene während der NS-Zeit, noch einmal passieren könne, hätte der Oberbürgermeister vor 10 oder 15 Jahren noch klar verneint. „Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher“, äußerte sich Lewe in Anbetracht auf den wachsenden Rechtsruck. Seine Konsequenz daraus: „Wir brauchen einen Aufstand der Anständigen“.

Dementsprechend stellten Schüler und Schülerinnen jeder teilnehmenden Schule je einen Einzelfall eines Opfers vor, der repräsentativ für eine bestimmte Opfergruppe stand. Im Anschluss wurde für jede genannte Gruppe eine Kerze angezündet. Fürs WHG präsentierte Rieke Wilken kurz die tragische Todesgeschichte des Zeugen Jehovas W. Kusserow und ihre Mitschülerin Julia Gerdes zündete eine Kerze für die ca. 1200 NS-Opfern unter den Zeugen Jehovas an.

Lea Leusing, Lia Doerries und Louisa Doeker (Q2)

 

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