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EUROPASCHULE

Europäische Bildung am Wilhelm-Hittorf-Gymnasium

Am WHG ist es uns wichtig, immer wieder die positiven Errungenschaften, die die EU allgemein für das Leben ihrer Bürger und besonders für den Bereich von Bildung, Forschung und Kultur erreicht hat, vor Augen zu halten und unseren Beitrag zu ihrem Erhalt und Ausbau zu leisten. Wir möchten deutlich machen, dass wir zu den Werten der EU wie der Demokratie, der Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit, der Achtung der Menschenrechte stehen und sie auch im Schulalltag umsetzen wollen.

Aus diesem Grund führen wir das Zertifikat „Europaschule“, indem wir bestimmte Standards der interkulturellen Zusammenarbeit einhalten und fördern.

Das Zertifikat Europaschule wurde im Jahr 2007 vom Ministerium für Schule und Weiterbildung (MSW) initiiert und unsere Schule trägt den Titel bereits seit 2008. Voraussetzung für den Erhalt des Zertifikates sind u.a. ein erweitertes Fremdsprachenangebot, bilingualer Unterricht, europäische Projekte/ Wettbewerbe und Partnerschaften, Praktika im europäischen Ausland und eine deutliche Ausrichtung des Schulprogramms am Europaprofil.

Der Titel wird jeweils für 5 Jahre vergeben. Danach muss die Schule erneut belegen, dass alle Kriterien weiterhin erfüllt werden und darüber hinaus eine Weiterentwicklung stattgefunden hat. Das WHG hat das 2. Rezertifizierungsverfahren "Europaschule in NRW" im November/ Dezember 2019 erfolgreich durchlaufen und ist somit für weitere 5 Jahre rezertifiziert.

Die gesamte Schulgemeinde kann von dem Gütesiegel Europaschule profitieren. Den Schülerinnen und Schülern steht beispielweise ein breites Angebot an Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, Latein, Italienisch) zur Verfügung, die sie sowohl im Unterricht der Sekundarstufen I und II (jeweils Grund- und/ oder Leistungskurse) als auch als Arbeitsgemeinschaft belegen können. Durch den Erwerb von fremdsprachlichen Zertifikaten (DELF, DELE, Cambridge) können sie schon zu Schulzeiten besondere Leistungen erbringen, die sie im späteren Berufsleben für sich einsetzen können.

Begleitet und ergänzt wird das fremdsprachliche Angebot durch zahlreiche Fahrten und Austausche ins europäische Ausland.

Des Weiteren steht das Thema Europa im Mittelpunkt vieler Unterrichtseinheiten in diversen Fächern; im Wahlpflichtbereich II können die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 sogar das Fach EUROPA wählen.

Die Lehrinnen und Lehrer haben durch die Tätigkeit an einer Europaschule Zugang zu verschiedenen Fortbildungen, Netzwerken und Projekten mit besonderer europäischer Ausrichtung.

Seit Ende 2018 ist das WHG Mitglied in einem Netzwerk der Münsteraner Europaschulen sowie Vertretern der Stadtverwaltung Münster. Diese Kooperation bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten und vom gegenseitigen Austausch und gemeinsamen Planungen können aller Teilnehmenden profitieren. Zu den Europawahlen im Mai 2019 wurde beispielsweise eine gemeinsame Podiumsdiskussion mit Vertretern der europäischen Politik organisiert und durchgeführt.

 

Erasmus +

Unsere ersten Erfahrungen

Auf Einladung der Stadt Münster (Büro für Internationales) haben wir uns 2019 in einem Konsortium von Münsteraner Europa-Schulen gemeinsam mit der Stadt auf den Weg gemacht, unsere ersten Erfahrungen mit Erasmus+ zu sammeln. Der Antrag wurde im Februar 2020 eingereicht, die Projektphase sollte bis zum Schuljahresende 2022 gehen, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verlängert. Nun blicken wir auf diese Projektphase zurück.

Bei den beantragten Projekten handelte sich um Mobilitätsprojekte der Leitaktion 1, in denen Kollegen*innen die Gelegenheit haben sollten, an Fortbildungen im Ausland teilzunehmen oder sich durch Job-Shadowing einen Eindruck von der Arbeitswelt im europäischen Ausland zu verschaffen. 

Das WHG hat Projekte in drei Bereichen jeweils 2 Mobilitäten beantragt.

  1. Digitalisierung und Digitalität in Schulsystemen anderer europäischer Länder, Beispiel Finnland
  2. Weiterbildung von Fremdsprachenlehrer*innen
  3. Erweiterung des Angebots von Praktikumsstellen für Schüler*innen der Sek II im Ausland

Projekt 1 - „Einsatz und Organisation digitaler Medien und Tools an finnischen Schulen und in der Lehrerausbildung in Finnland – Beispiel: Jyväskylä”

Vom 11.09. bis zum 17.09. 2023 waren wir, Lennart Fischer (Medienteam, Stundenplan) und Roswitha Wethkamp (Koordinatorin des sprachlichen und künstlerisch/musischen Angebots), in Jyväskylä. Unser Ziel war es, einen Einblick in das finnische Schulsystem und die Lehrerausbildung zu erhalten und dabei zu beobachten, wie digitale Medien eingesetzt werden.

Durch den Kontakt zu Matti Rautiainen, Senior Lecturer an der Universität von Jyväskylä, und sein herausragendes Engagement war es uns möglich viele Informationen über die Lehrerausbildung zu erhalten und unterschiedliche Schulen zu besuchen.

Thank you very much, Matti!

Die Stadt Jyväskylä liegt ungefähr 270 km nördliche von Helsinki. Sie hat um die 140.000 Einwohner, ist Universitätsstadt mit ungefähr 16.000 Studierenden und eines der finnischen Zentren für die Ausbildung von Lehrern. Der Fakultät für „Psychology and Education“ gehört das „Department for Teacher Education“ an. Dies ist die Wirkungsstätte von Matti Rautiainen, der uns an unserem ersten Tag einen Überblick über das finnische Schulsystem gegeben hat und uns für all unsere Fragen zur Verfügung stand!  Ergänzt wurden seine Ausführungen noch durch Mikko Vesisenaho, der uns weitere Informationen über die Digitalisierung im finnischen Bildungssystem lieferte.

In den darauffolgenden Tagen hatten wir die Gelegenheit mehrere Schulen zu besuchen, darunter die „Teacher Training School“ der Universität von Jyväskylä. Der Primarbereich wurde uns von Mari Kalaja vorgestellt. Mina Suikkari nahm sich für uns Zeit, ihre Erfahrungen mit digitalen Tools mit uns zu teilen.

In den Bereich der Sekundarstufe I und II der „Teacher Training School“ wurden wir von Pirjo Pollary,Englischlehrerin und zuständig für die Ausbildung von Referendaren, eingeführt. Mika Antola, Lecturer an der Universität von Jyväskylä, Leiter der Abteilungder Upper Secondary Education und Lehrer für Mathematik hat uns den Einsatz digitaler Geräte im Mathematikunterricht, der Verwaltung und den Abiturprüfungen erklärt.

Eine weitere Schule war die „Keljonkangas comprehensive school“, die wir durch die vertretende Schulleiterin Merja Jokinen und die Musikkollegin Tuija Toikkanen kennenlernen durften und mit denen wir im Schuljahr 22/23 kurze Internetprojekte über E-Twinning durchgeführt haben.  

Unseren letzten Tag haben wir an der „Schildt´s generals upper secondary school“ (Jyväskylän Lyseon Lukio) verbracht, wo uns die Laufbahnberaterin und Finnisch-Lehrerin Satu Syyrakki betreute. Hier durften wir die Vorbereitungen zur Abiturprüfung in Englisch beobachten. Alle Abiturprüfungen werden in Finnland digital durchgeführt. Hierzu werden die mitgebrachten privaten Laptops und MacBooks in das landesweite Prüfungsbetriebssystem gebootet.

Mehr Informationen und Bilder zum Finnland-Projekt gibt es hier.

Projekt 2 - „Fortbildung im Bereich Fremdsprachen“

Bezuschusst vom europäischen Austauschprogramm Erasmus+ nahmen Katrin Drüke und Sybille Westarp an einem 20 Stunden umfassenden Kurs für Lehrkräfte in London teil. Neben dem Schwerpunkt General English umfasste ihre Arbeit Module in Business English, Technology in the Classroom und British Culture. Die beiden brachten umfangreiches Material und neue Impulse für die Arbeit der Englischfachschaft am WHG mit von der Insel und bedauern sehr, dass sie wohl die letzten Kolleg*innen waren, die über Erasmus+ in den Austausch mit britischen Unterrichtenden gehen konnten.

Projekt 3 - „Erweiterung des Angebots von Praktikumsstellen für Schüler*innen der Sek II im Ausland“

Seit der Planung dieses Projekts ist eine Kooperation zwischen dem WHG und der Firma ifm electronic GmbH entstanden, die ihren Hauptsitz in Essen hat. Dank dieser Kooperation haben unsere Schüler*innen nun die Möglichkeit, in den Auslandsdependancen der Firma ein Praktikum zu machen. Im Sommer 2023 gingen zum ersten Mal 4 Schüler*innen des WHGs für ihr Praktikum nach Göteborg oder Prag.

Das Projekt sollte daher zu einem Besuch der Praktikanten und den Firmensitzen umfunktioniert werden. Leider konnte es aufgrund der Kürze des Schuljahres von Herrn Korfsmeier (Schulleiter) und Frau Koch-Grabowski (Verantwortliche für die Berufsorientierung) nicht mehr durchgeführt werden.