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Fahrt nach Danzig

  

Geschichte wird von Menschen gemacht - Geschichte beeinflusst das Schicksal der Menschen

Nach langer coronabedingter Pause konnten wir mit Hilfe des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes im April endlich unseren über 15-jährigen Austausch des Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums mit polnischen Partnerschulen, v.a. dem Liceum Ogólnokształcące in Warschau, wieder aufleben lassen.

Wir trafen uns in Danzig, wo wir zusammen mit polnischen Schüler*innen der Goethe-Schule aus Warschau eine Woche lang zusammenwohnten, die Stadt Danzig sowie einen Teil des riesigen kulturellen Angebotes kennenlernten und gemeinsam an Projekten zur deutsch-polnischen Vergangenheit arbeiteten.

Nach langer Zugreise kamen wir abends in der Jugendherberge an, wurden von unseren Gastgebern herzlich begrüßt und lernten uns durch Interviews und Spiele abends erstmals kennen.

Am nächsten Tag fuhren wir nach dem gemeinsamen Frühstück zum Museum des 2. Weltkrieges, wo wir eine Führung durch das riesige Museum bekamen und anschließend die Danziger Altstadt ebenfalls mit Stadtführung erstmals erkundeten. Alle waren sich einig: Danzig ist atemberaubend schön! Der Tag endete nach etwas Freizeit mit einer modernen Tanzaufführung im Shakespeare Theater.

Am zweiten Tag erfolgte der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Stutthof unweit von Danzig. Dort nahmen wiran einem Workshop zum Thema „Woran erinnern sich Menschen?“ teil, zusammen mit der Besichtigung der großen Anlage anhand der Stationen einer ehemaligen Insassin, die das Glück hatte, diese Hölle auf Erden zu Überleben. Die Bilder, Geschichten und die Atmosphäre in Stutthof setzten allen zu, sodass ein anschließender Halt an einem nahegelegenen Strand mit der Möglichkeit, etwas spazieren zu gehen, ein Eis zu essen und in der Sonne zu sitzen genau das Richtige waren, um den Kopf wieder etwas freizubekommen.

Am nächsten Morgen sahen wir gemeinsam den Film Zone of Interest im Kino, der sich mit dem Kommandanten von Ausschwitz und dessen Familiengeschichte auseinandersetzt. Anschließend besichtigten wir das Auswanderungsmuseum, welches sich mit verschiedenen politischen und privaten Beweggründen von Emigration aus Polen beschäftigt. Abends begann der Austausch sowie die Arbeit an den Präsentationen über deutsch-polnische Familiengeschichten von Schüler*innen des WHGs und unserer Partnerschule.

Neben weiteren spannenden Programmpunkten wie einer Bootsfahrt zur Westerplatte oder dem Besuch eines Musicals intensivierten die Schüler*innen in den letzten Tagen ihre gemeinsame Arbeit an den eigenen deutsch-polnischen/polnisch-deutschen Familiengeschichten. Die Präsentationen dieser spannenden Verwicklungen wurden am letzten Abend vorgestellt und stellte einen wirklich gelungenen Abschluss unserer Reise dar. Diese führten uns vor Augen, wie eng viele Schicksale beider Länder miteinander verbunden sind und wie viel wir voneinander lernen können.

U. Delius

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