Mein Text „Ein Mann, ein Leben und Briefe an die Freiheit“ setzt sich mit politischer Haft und dem Häftlingsfreikauf in der DDR auseinander. Es ist die Geschichte meines Opas, der sich in der DDR hat verhaften lassen, um später durch den Westen freigekauft zu werden. Während seiner Haftzeit musste er mit wirklich schlimmen Begebenheiten zurecht kommen, die ihn auch nach seiner Ankunft im Westen noch prägten. Meine Mutter und ihre Familie erlebten nach ihrer Ankunft alles: von Ankunftschwierigkeiten, persönlichen Problemen, Armut als auch Ausgrenzungserfahrungen.
Die Darstellungsform auszuwählen hat mir besonders Probleme bereitet. Ich wollte umbedingt sowohl die Emotionen meiner Verwandten darstellen, als auch gleichzeitig auf eine sachliche und objektive Art und Weise Wissen vermitteln. Schließlich entschied ich mich für eine Mischform. Immer abwechselnd liest der Leser Briefe, die zu verschiedenen Zeitpunkten von verschiedenen Personen geschrieben wurden. Sie enthalten persönliche Eindrücke und Emotionen und sind der fiktive Teil meiner Arbeit. Anschließend werden die Briefe in einem sachlichen Teil informierend in die Geschichte und Zeit eingeordnet. Manche Erfahrungen werden erklärt, andere bleiben offen und lassen den Leser eine eigene Erklärung suchen.
Marie Langen