Grenzen in der Geschichte – so lautete das diesjährige Oberthema, das im Rahmen des renommierten Schülerwettbewerbs unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten von unseren Geschichtsforschern bearbeitet worden ist. Nun hat die Landesjury NRW die ersten Preise vergeben.
Die fünf Landessiege gehen an eine Schülergruppe der Klasse 7, die auf dem Hintergrund der Täuferherrschaft in Münster ein Gesellschaftsspiel entwickelt hat, darüber hinaus an zwei Schüler ebenfalls der Jahrgangsstufe 7, die die (am Ende sehr unglückliche) Liebesgeschichte eines Wehrmachtssoldaten zu einer jungen Frau aus Norwegen untersucht haben. Vier Spurensucherinnen aus einer 9. Klasse, die ein an Jugendliche gerichtetes Geschichtsmagazin, das dem schwierigen Thema Euthanasie im NS-Regime gewidmet war, entwickelt haben, gehören ebenfalls zu unseren Preisträgern.
Zwei Schülerinnen aus den Jahrgangsstufen 10 und 11 waren mit zwei kreativen Formaten erfolgreich: In einem Doku-Briefroman stellt die Zehntklässlerin die Geschichte eines von der BRD freigekauften politischen Häftlings dar, und in einem dramatischen Text hat sich die Schülerin der Jahrgangsstufe 11 mit dem Konflikt zwischen dem Fürstbischof und der Stadt Münster im beginnenden 17. Jahrhundert auseinandergesetzt, das die Stadt am Ende ihre politischen Freiheiten kostete.
Komplettiert wird die diesjährige Ausbeute durch zwei Förderpreise. Eine Schülerin der Klasse 10 hat sich dem Thema der Geschlechtsumwandlung genähert, und ein Schüler der Jahrgangsstufe 11 hat die Geschichte eines widerständigen Schülers der Oberschule für Jungen in der NS-Zeit untersucht.
Alle Arbeiten sollen in diesem Rahmen auch noch einmal inhaltlich ausführlicher vorgestellt werden.
Wir freuen uns riesig über die erfolgreiche Teilnahme unserer Schülerinnen und Schüler und gratulieren ganz herzlich. Unsere Landessieger fahren nun in Kürze zur Landespreisverleihung nach Bonn ins Haus der Geschichte. Außerdem dürfen die Preisträger eines Landessieges noch auf einen weiteren Preis auf Bundesebene hoffen. Die Ergebnisse werden Anfang November bekanntgegeben. Und hier heißt es weiter die Daumen drücken. Denn den Erstpreisträgern winkt ja ein Besuch beim Bundespräsidenten in Berlin auf Schloss Bellevue.
S. Reinhart und H.-J. Trütken-Kirsch