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Kunstwerk des Monats Oktober

  

„Ruinen und Visionen“ von Eylem Topyürek (EF)

Das Thema der Unterrichtsreihe in dem EF-Kunstkurs von Pia Voß lautete "Ruinen und Visionen - Von den Ruinen in der romantischen Landschaftsmalerei von Caspar David Friedrich hin zu Ruinen der heutigen Zeit“. Die Schülerinnen und Schüler des Kurses haben sich mit der Frage befasst, welches aktuell bestehende Gebäude sie als nicht mehr als zeitgemäß befinden und wessen Funktion sie als kritisch erachten. Dieses Gebäude wurde in Form eines Fotos/Bildes von den Schülerinnen und Schülern in eine fiktive, gemalte Landschaft platziert und als verfallen und von Pflanzen überwuchert übermalt, sodass sich der Eindruck ergibt, die Natur erobere sich das von Menschen geschaffene Bauwerk zurück.

Das Kunstwerk des Monats Oktober von Eylem Topyürek zeigt ein Gebäude mit Turm aus Holz inmitten einer blühenden Landschaft. Im Vordergrund wird eine Art Holzboden gezeigt, der Assoziationen einer Bühne weckt.

Eylem Topyürek schreibt zu ihrem Bild: „Als ich dieses Bild gemalt habe, habe ich an ein beruhigendes Bild mit einer ruhigen Atmosphäre gedacht. Etwas, das einen sofort entspannt, sobald man darauf schaut. Ich habe mich dazu entschieden die schöne Natur zu malen. Damit sie friedlich auf die dargestellte Szenerie wirkt.

Eylem hat die Natur als harmonische und heilende Kraft in ihr Landschaftsbild eingebunden. Die Pflanzen umschließen das Gebäude, das klein und doch zentral im Bildraum platziert ist. Weiter schreibt Eylem: „Wenn man genau auf das Gebäude in der Mitte achtet, kann man ein Konzentrationslager sehen, welches verwuchert ist. Ich habe das Konzentrationslager überwuchert gemalt, weil ich damit klarstellen möchte, dass Konzentrationslager der Vergangenheit angehören und nie wieder benutzt werden sollten.“

Wer also die Landschaft genau betrachtet, kann nicht nur die starke positive und heilende Wirkung der Natur wahrnehmen. Unter den Blättern, Blüten und Sträuchern verborgen, blitzt immer noch ein Schatten der Vergangenheit hervor. Dieser kann nicht aus unserer Geschichte gestrichen werden, als Mahnmal aber dazu dienen, dass wir alte Fehler nicht erneut begehen und gemeinsam als eine Gemeinschaft wachsen und im friedlichen Miteinander aufblühen, wie Eylem malerisch andeutet.

Die Fachschaft Kunst gratuliert der Künstlerin zu ihrer inhaltlich beachtlichen Aussage und  technisch hervorragenden Ausführung.

P. Voß und I. Schneider für die Fachschaft Kunst

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