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Theaterbesuch der Klasse 10c im Wolfgang Borchert Theater

  

CORPUS DELICTI – Utopie oder Dystopie?

Am vergangenen Dienstag waren wir, die Klasse 10c, im Wolfgang Borchert Theater und haben uns das Stück „CORPUS DELICTI“ (eine Bühneninszenierung nach dem gleichnamigen Roman von Juli Zeh) angesehen. Das Stück spielt im Deutschland des Jahres 2072, in einem zukünftigen Staat, der despotisch auf das gesundheitliche Wohl der Bürger ausgelegt ist. Abweichungen und Ausnahmen werden nicht geduldet, dafür sorgt DIE METHODE. Krankheiten gibt es nicht mehr, die Gesellschaft strebt der gesundheitlichen Optimierung entgegen. Ein System, das klingt wie eine traumhafte Utopie – realisiert mit brutalen Mitteln. Als der Bruder der Biologin Mia Holl per DNA-Test des Mordes überführt und angeklagt wird, gerät sie in einen Gewissenskonflikt: Ihr Bruder kann kein Mörder sein, irgendetwas stimmt hier nicht.

Hier einige Stimmen aus der Klasse zur Inszenierung:

„Es war für mich beklemmend, dass jeder Theaterbesucher zu Beginn, bevor er seinen Platz aufsuchen durfte, von zwei weißgekleideten Menschen mit Mundschutz fotografiert wurde. Das erzeugte schon eine gewisse unangenehme, klinische Beobachtungsatmosphäre.“

„Das Theaterstück ‚Corpus Delicti‘ hat mir besser gefallen als ich gedacht hätte. Ich war der Idee des Theaterbesuchs anfangs skeptisch gegenüber eingestellt. Das Theaterstück hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung war nicht so kompliziert zu verstehen, aber mitdenken musste man schon. Die Sound- und Lichteffekte waren gut gewählt. Das Verwenden von VR-Brillen fand ich gut und ihr Einsatz passte zum Theaterstück“ (Leif Epping).

„Das Bühnenbild gefiel mir gut: Die Wohnung als Wabe in einem „Wächterhaus“, in dem eine schwäbische Aufpasserin auf Ordnung und Gesundheit achtet, und in dem alles überwacht wird. Eine KI gibt Optimierungsvorschläge, z.B. fürs Aufräumen oder fürs Sportmachen“.

„Die vielen Screens und Einstellungen und auch die VR-Brillen fand ich verwirrend. Ich vermute, das soll auch so sein, denn Mia Holl wird ja auch immer aus ihren Gedanken herausgebracht. Sie will eigentlich nur ihre Ruhe haben, weil ihr Bruder gestorben ist, und diese Ruhe darf sie nicht haben“.

„Die schauspielerische Leistung hat mich beeindruckt. Die Schauspieler waren immer hundertprozentig bei der Sache. Ich fand es top, dass das Stück in der Zukunft spielt und die VR-Brillen haben dazu sehr gut gepasst“ (Moritz Steffen).

„Witzig fand ich, dass wir als Publikum zu den Gerichtsverhandlungen immer aufstehen mussten und somit auch Teil der Inszenierung wurden“.

„Man konnte die Hauptfigur Mia Holl besser verstehen, weil ihre Beziehung mit ihrem verstorbenen Bruder in Rückblenden erzählt wurde. Mit der VR-Brille taucht man also in die Vergangenheit ein“ (Matthias Beiker).

Fotografien: © Wolfgang Borchert Theater Münster

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